Beobachtungstipps im März

Die Federseenatur im März

Kohlmeise (Bild: Thomas Munk)
Kohlmeise (Bild: Thomas Munk)

Im März verraten kleine Details, dass der Frühling bevorsteht. So begrüßt uns beim Aufwachen wieder das Frühlingslied der Kohlmeise!

Viele Zugvogelarten kommen jetzt aus den Winterquartieren zurück, unter anderem Wiesenpieper und Feldlerchen sowie ab Mitte März die ersten Rohrweihen. Auch Rotmilane patrouillieren wieder am Himmel, Schwarzmilane erscheinen um die Monatsmitte. Am Federseesteg sind Rohrammern zu sehen. In den Morgen- und Abendstunden rufen Wasser-rallen. Stare und Bachstelzen schlafen im Schilf, vom Aussichtsturm des Stegs sind sie abends gut zu sehen.

Auf dem See ist der Wasservogelzug im Gang: Verschiedene Enten- und Möwenarten, Haubentaucher und Kormorane rasten auf dem See. Am Ufer stehen regelmäßig weiße Silberreiher und Graureiher. Höckerschwäne kämpfen erbittert um Reviere.

Im Banngebiet Staudacher sorgen Zaunkönig, Rotkehlchen, Buchfink, Kleiber, Meisen sowie Amsel, Singdrossel und Ringeltaube für erste Vogelstimmen-Konzerte, begleitet vom Trommeln der Bunt- und Grauspechte. Um die Monatsmitte erscheinen dann auch Zilpzalp und Mönchsgrasmücke.


Kormoran

Kormoran (Bild: NABU/Jost Einstein)
Kormoran (Bild: NABU/Jost Einstein)

Nachdem er jahrzehntelang nur als seltener Gast auftauchte, gehört der Kormoran heute am Federsee wieder zu den regelmäßigen Durchzüglern und Überwinterern. Im Sep-tember erscheinen die Kormorane aus ihren Brutgebieten.
Bis Ende April sind sie dann vor allem auf den im Winter verwaisten Brutflößen der Flussseeschwalben zu sehen, wo sie nach Tauchgängen ihr Gefieder trocknen. Hier finden sie Ruhe und Schutz. Sie ernähren sich von den zahlreichen Kleinfischen des Sees. Allabendlich verlassen sie den Federsee, um an der Donau einen gemeinsamen Schlafplatz aufzusuchen
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Die Zugvögel kehren zurück

Kraniche auf dem Durchzug (Bild: Bettina Fieber)
Kraniche auf dem Durchzug (Bild: Bettina Fieber)

Mit den milder werdenden Temperaturen kehren Mitte März  die Zugvögel an den Federsee zurück. Vor allem sind es die "Kurzstrecken-Zieher", die nicht im südlichen Afrika, sondern nur in West- und Südeuropa und rund ums Mittelmeer überwintert haben.

Feldlerche, Bachstelze, Hausrotschwanz, Singdrossel und Zilpzalp gehören dazu. Auch Rohrammern und Wiesenpieper treffen zunehmend ein. Die ersten Rohrweihen und Schwarz-milane sind ebenfalls zu sehen. Einzelne Weißstörche inspizieren schon die Nester.


Exotische Statuen: Silberreiher

Silberreiher (Bild: NABU/Jost Einstein)
Silberreiher (Bild: NABU/Jost Einstein)

Von Herbst bis Frühjahr kann man am Federsee häufig  schneeweiße Reiher beobachten: Silberreiher. Sie haben etwa die Größe eines Graureihers, sind aber schlanker und haben einen besonders langen Hals. Ihre reinweiße Farbe macht sie unverwechselbar.

Silberreiher sind keine Brutvögel am Federsee, jedoch im Winter und v.a. zu den Zugzeiten regelmäßige Gäste. Beste Beobachtungsstandorte: Plattform am Ende des Federsee-stegs (gegenüber liegendes Seeufer),  Aussichtsturm in der Mitte des Federseestegs (kanalabwärts, rechtes Kanalufer), an den Gräben sowie auf den Wiesen, wo sie Mäuse fangen. 


Der Star: lustiger Stimmenimitator mit Frühlingsgefühlen

Star (Bild: NABU/Jost Einstein)
Star (Bild: NABU/Jost Einstein)

Bereits im Februar sind die ersten Stare zurückgekommen. Als Kurzstreckenzieher haben sie keine weite Reise hinter sich. Auch zieht nur ein Teil der Population weg - die Tendenz, im oder näher am Brutgebiet zu überwintern, hat in den letzten Jahrzehnten in Europa zugenommen.

Schon Ende Februar kann man die Show der Starenmännchen beobachten: Auf einem exponierten Ast sitzend, spreiz "er"  lässig die Flügel und singt aus Leibeskraft. In langer Folge schwätzt, rätscht und schnalzt er, baut zwischendurch immer wieder knarrende Partien und Pfeiflaute ein. Manchmal tönt es auch zweistimmig. Wer genau hinhört, kann sogar Gesangselemente erkennen, die er von anderen Vogelarten geklaut hat - Kein Zweifel: Herr Star ist ein begabter Stimmenimitator.


Die Wasservögel stecken ihre Reviere ab

Kämpfende Blässhühner (Bild: Frank Mühlhausen)
Kämpfende Blässhühner (Bild: Frank Mühlhausen)

Im Frühjahr stecken die Wasservögel ihre Reviere ab. Dabei geht es teilweise richtig zur Sache! Kein Wunder, geht es doch dabei um die wichtigste Sache der Welt, nämlich den Nach-wuchs zu sichern. Nur wer sich ein gutes Revier erkämpft, hat Chancen auf Fortpflanzung.

Daher sehen Sie in der Mitte des Federsees häufig größere Gruppen von Höckerschwänen - die Pechvögel, die kein Revier abbekommen haben.

 


Wasserralle - alias Schilfschwein

Wasserralle (Bild: NABU/Jost Einstein)
Wasserralle (Bild: NABU/Jost Einstein)

Wussten Sie schon, dass am Federsee eine seltene Spezies lebt, das Schilfschwein? Es lebt verborgen im Schilf, zeigt sich kaum, und es quiekt wie ein Ferkel! … Nun ja, das ist natürlich „Ornithologenlatein“. Tatsächlich hören Sie die Wasserralle, die ihr Revier absteckt! Dieser gut getarnte Rallenvogel lebt versteckt im Röhricht und ist kaum zu entdecken. Nur selten fliegt er in niedrigem Flug über den Kanal, dabei ist der rote Schnabel gut zu erkennen. Seine Anwesenheit zeigt dieser Vogel anders: durch auffällige ferkelartige Rufe, was ihm den Spitznamen "Schilfschwein" eingebracht hat!