Neophytenmanagement

Ins Ried eingeschleppte exotische Pflanzen sind für die heimische Flora eine große Gefahr. Sie sehen zwar
hübsch aus, sind aber keinesfalls harmlos: Manche von ihnen können moortypische Arten überwuchern und verdrängen. Problematisch ist vor allem die Goldrute, aber auch das Indische Springkraut, weitere Neophyten
sind der Japanische Staudenknöterich, der Topinambur und der Spierstrauch. Sie werden konsequent entfernt.

 

Die Einfallsschneisen sind illegal ins Ried entsorgte Gartenabfälle, Samenanflug aus Ziergärten und die Einbringung von Samen über Holzerntemaschinen und Rinde.

 

Da die Herde sich im Riedinneren inmitten hoher Vegetation - häufig auch  im Wald - befinden, kostet nicht nur die Entfernung, sondern bereits das Aufspüren und systematische Dokumentieren der Standorte viel Zeit. Mittlerweile benötigt die NABU-Mannschaft jeden Sommer etwa 500 Arbeitsstunden für die Entfernung der eingeschleppten Exoten - und das just in der Besuchersaison. 

 

 Wie die Entfernung der beiden wichtigsten Neophyten im Federseemoor geschieht, sehen Sie hier:


Neophytenbekämpfung im Federseemoor (Indisches Springkraut)
Bild: NABU/Konrad Frosdorfer

Management des Indischen Springkrauts

Das  intensiv rosa blühende Indische Springkraut wurde im 19. Jahr-hundert in Europa eingebürgert und kann bis zu 2 m hoch werden.  Es ist außerordentlich robust und vermehrungsfreudig.  Eine Pflanze kann im nächsten Jahr einen Bestand von 14 m Durchmesser begründen! 

Die Entfernung muss ohne die Möglichkeit einer Samenstreuung erfolgen. Die Pflanzen werden vor der Samenreife einzeln ausgerissen, in stabilen Müllsäcken gesammelt und in der Müllverbrennungsanlage unschädlich gemacht. 


Neophytenbekämpfung im Federseemoor (Kanadische Goldrute)
Bild: NABU/Paul Roggon

Goldruten-Management

Die gelb blühende Goldrute gelangt über Samenanflug aus Ziergärten ins Moor. Sie siedelt sich insbesondere dort an, wo die Vegetation nur lückig ist oder offene Stellen zeigt - beispielsweise entlang dem Federseesteg auf der Fahrtrasse der beim Stegneubau eingesetzten Baufahrzeuge.  

An den Standorten werden die Pflanzen tief abgemäht und der Bestand anschließend über ein Jahr lang mit einer lichtundurchlässigen Plane abgedeckt, um ihn zum Absterben zu bringen. 

 


Keine Gartenabfälle ins Moor!  

Grüngut gehört nicht ins Moor! Nutzen Sie dafür die kostenlosen Sammelstellen.

Das Entsorgen von Gartenabfällen in die Moorwälder ist übrigens keinesfalls ein Kavaliersdelikt, sondern strafbar.