Landwirtschaft

Landwirtschaft im Federseemoor
Landwirt beim Mähen (Bild: NABU/Jost Einstein)

Die nach den Seefällungen  auf dem  ehemaligen Seeboden entstandenen  Wiesen waren feucht. Weder zum Ackerbau noch zur Heugewinnung eigneten sie sich. Der Aufwuchs bestand v. a. aus Sauergräsern und wurde daher als  Einstreu genutzt  ("Streuwiesen").  Diese Nutzung schonte Wiesenbrüter, Orchideen und andere seltene Offenlandarten.

 

Noch bis in die 1960er Jahre wurden die Riedwiesen traditionell extensiv genutzt. Heute sind die Streu-wiesen von der Landwirtschaft aufgegeben. Um eine Verbuschung zu verhindern, werden sie durch vom Naturschutz beauftragte Landwirte gepflegt.

 

Auf trockeneren Standorten, aber auch durch die Schaffung eines dichten Netzes von Entwässerungsgräben im 19. Jahrhundert begann eine intensivere Grünlandnutzung: Die Landwirte düngten, mähten mehrmals und vor allem bereits früh im Jahr. Diese intensive Nutzungsform gefährdete seltene Pflanzen und den Bruterfolg der Feuchtwiesenvögel.

Das nachlassende Interesse an den unrentablen Flächen, aber auch umfangreiche Fördergelder für schonende Bewirtschaftung brachten Naturschutz und Landwirtschaft in ein Boot. Inzwischen pflegen Landwirte im Auftrag des Naturschutzes besonders wertvolle Flächen (Vertragsnaturschutz). Ein Pflege- und Entwicklungsplan berücksichtigt beide Interessen. Jährlich fließen so über über eine Million Euro in eine Natur schonende Landwirtschaft am Federsee.