Der Biber schafft Lebensraum für sich und für viele weitereTier- und Pflanzenarten. Durch seine Bautätigkeit entsteht Vielfalt: z.B. Weiher, Feuchtwiesen und Totholz - Strukturen, die durch Libellen, Fische, Vögel, Amphibien und Reptilien besiedelt werden. So trägt der Biber zum Erhalt der Biodiversität bei. Er renaturiert quasi zum Nulltarif und trägt zum natürlichen Hochwasserschutz bei.
Dabei macht er sich nicht immer Freunde.
Die Untere Naturschutzbehörde im Landratsamt Biberach hat mit Unterstützung der Stiftung Naturschutzfonds B-W zwischen 2016 und 2019 im gesamten Landkreis die Biberreviere und Konflikte kartiert.
Entdeckt wurden mehr als 260 Biberreviere, über 270 Baue und mehr als 630 Dämme. Im Federseegebiet erfolgte die Kartierung durch das NABU-Zentrum.
Auch im Federseemoor werden seit 2002 immer wieder Biberaktivitäten festgestellt. Die Biberbesiedlung ist
sehr dynamisch. Derzeit sind um die 12 Reviere bekannt. Das NABU-Zentrum behält die Biberaktivitäten im Blick. Zwei Mitarbeiter sind als "Ehrenamtliche Biberberater im Landkreis Biberach"
geschult, stehen als erste Ansprechpartner für beispielsweise die Federseegemeinden zur Verfügung und suchen in enger Abstimmung mit der Biberbeauftragten im Landratsamt Biberach nach
einvernehmlichen Lösungen (beispielsweise durch die Installation einer Drainage).
Wöchenentliche Pegelablesungen dokumentieren Veränderungen von Wasserständen im Gebiet engmaschig.
Biber als Biotopgestalter
An verschiedenen Stellen im Federseemoor haben Biber durch ihre Bautätigkeit neue Lebensräume für Wasservögel, Libellen und Amphibien geschaffen.
Entlastung eines großen Grabens
In einem großen Entwässerungsgraben im Federseeried wurde gemeinsam mit der Gemeinde und dem Landratsamt Biberach nach einer Lösung gesucht und gefunden: durch einen Landwirt wurde eine Drainage durch einen Biberdamm gelegt, um die Entwässerungsleistung des Grabens für angrenzende Privatflächen zu gewährleisten.
Schutz der Moosburger Pumpstation
Nördlich der Moosburger Pumpstation haben Biber durch die Anlage
eines Damms einen Weiher aufgestaut. Um zu verhindern, dass Wasser vom Graben in die Pumpstation zurückläuft, wurde eine Drainage in den Damm gelegt, die die Stauwirkung begrenzt.