Beobachtungstipps in den Sommerferien

Die Federseenatur im Hochsommer

Federsee
Schwimmblattteppich (Bild: NABU/Jost Einstein)

 

Im August verlassen Braunkehlchen, Wiesenpieper, Feldschwirle, Feldlerchen und Rohrammern ihre Reviere und ziehen nach Süden. Dafür tauchen Durchzügler aus anderen Gebieten bei uns auf.

Auf den Wiesen kann man Rohrweihen- , Rot- und Schwarzmilane, Mäusebussarde und Turmfalken bei der Nahrungssuche beobachten.

Die Wiesen sind von Schmetterlingen und Heuschrecken bevölkert. Die hohen Stauden von Sumpfhaarstrang, Mädesüß, Engelwurz, Blut- und Gilbweiderich verblühen langsam.

Vom Federseesteg aus kann man die Fütterung der flüggen Rohrweihenjungen beobachten. Abends finden sich immer größer werdende Starenschwärme zum Schlafen im Schilf ein.

Auf dem Federsee werden die Jungen der Wasservögel nach und nach selbstständig. Rastende Graureiher, dunkle Trauerseeschwalben und Lachmöwen sind zu beobachten. Auch Watvögel stärken sich vor der Weiterreise am See.


Ringelnattern

Ringelnatter am Federsee
Ringelnatter (Bild: NABU/Jost Einstein)

Da ihre bevorzugte Beute Fische, Frösche und Molche sind, sind Ringelnattern hervorragende Schwimmer und können sogar tauchen.

Daher kann man häufig ein Exemplar dieser ungiftigen Schlangenart beim Durchschwimmen des Federseekanals beobachen - oder beim Sonnenbad am Ufer des Federsees, denn wie alle Schlangen lieben Ringelnattern die Wärme.


Spinnen

Bild: NABU/Jost Einstein
Bild: NABU/Jost Einstein

Wer im Spätsommer und Frühherbst einen Morgenspaziergang macht, wird mit zauberhaften Kunstwerken belohnt - mit Tau besetzte Spinnennetze, ungemein pfiffige Konstruktionen. Kreuzspinnen spannen große, stabile Radnetze, Trichterspinnen röhrenartige Trichter. Baldachinspinnen weben im Gebüsch einen Netzteppich, von dem "Stolperfäden" nach oben führen, die fliegende Beute zum Absturz bringen.  Das Radnetz einer Kreuzspinne besteht aus etwa 20 m Faden! Es ist in nur einer Stunde fertig. 


Schmetterlinge

Zitronenfalter auf einer Kohldistel im Federseemoor
Zitronenfalter (Bild: Bettina Fieber)

Was ist noch Bestandteil der Pflanze, und wo beginnt der Schmetterling? Zitronenfalter sind perfekt auf der Kohldistel getarnt! Ihre Raupen ernähren sich unter anderem vom Faulbaum, der im Federseemoor häufig vorkommt. 

In den Natur schonend bewirtschafteten Feuchtwiesen rund um den Federsee leben mehr als 500 Schmetterlingsarten. Sie profitieren von der späten Mahd, die die Pflanzen blühen lässt. 


Morgenkühle statt Mittagshitze nutzen

Morgenstimmung am Federsee (Bild: Sabine Häring)
Morgenstimmung am Federsee (Bild: Sabine Häring)

Nutzen Sie die kühlen Morgenstunden, um einen (noch) erfrischenden Spaziergang über den Federseesteg zur Besucherplattform im See zu machen! Sie erleben nicht nur, wie die Vogelwelt im Schilf und am See erwacht, sondern werden auch noch mit zauberhaften Nebelstimmungen und Farbspielen belohnt!


Schattige Plätzchen im Bannwald Staucher

Eichhörnchen (Bild: Wolfgang Kiesewetter)
Eichhörnchen (Bild: Wolfgang Kiesewetter)

Im schattigen Banngebiet Staudacher herrscht auch im Hochsommer angenehme Kühle.  In der großen Arten- und Strukturvielfalt des naturbelassenen Waldes leben eine Menge Tiere.  Auf der kleinen Lichtung am Rundsteg entdecken Sie zudem Eiszeitreliktpflanzen - Reste einer eiszeitlichen Flora, die hier am Federsee seit der letzten Eiszeit überdauert hat.